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  • Villa d’Este (IT)

    Adresse: Tivoli, Piaza Trento, 5

    Villa d’Este

    Die Villa d’Este ist ein Palast aus dem 16. Jahrhundert mit einem berühmten Renaissancegarten. Sie liegt in Tivoli in der Region Latium nahe Rom in Italien und ist seit 2001 UNESCO-Welterbe.

    Geschichte:
    Kardinal Ippolito II. d’Este (1509–72), zweitgeborener Sohn Alfonso I. d’Estes, des Herzogs von Ferrara, war Enkel des Papstes Alexander VI. Seine Mutter war Lucrezia Borgia. 1550 wurde er Statthalter von Tivoli und aufgrund seiner kirchlichen und weltlichen Verbindungen wurde er einer der wohlhabendsten Kardinäle seiner Zeit und Förderer der Künste. Seine Residenz in einem ehemaligen Benediktinerkloster mit großartiger Aussicht auf die unterhalb liegende Landschaft und umfangreichem Wasserreservoir für Fontänen und Gärten genügte seinen Anforderungen als Kardinal aus dem Hause Este nicht. Deshalb ließ er ab 1560 vom Hofarchitekten Alberto Galvani einen Garten am Hang des Valle gaudente unterhalb seines Palastes nach dem Entwurf des Malers, Architekten und Archäologen Pirro Ligorio aus Neapel anlegen. Zur Vergrößerung des Tales in Längsausrichtung mussten einige Gebäude weichen. Diplomatische Missionen Heinrichs II. von Frankreich führten Ipolitto bis 1555 nach Parma und Siena. Im September 1555 wurde er von Papst Paul IV. wegen Simonie angeklagt und ging ins Exil. Als er 1572 starb, waren die Arbeiten am Palast fast vollendet.

    Die Räume des Palastes wurden von den besten Künstlern des späten römischen Manierismus ausgeschmückt. Beteiligt waren Livio Agresti aus Forlì, Federico Zuccari, Durante Alberti, Girolamo Muziano, Cesare Nebbia und Antonio Tempesta.

    33 Jahre später, 1605, gab sein Nachfolger Kardinal Alessandro d’Este weitere Arbeiten in Auftrag. Man setzte die bestehenden Anlagen instand, änderte die Gesamtkonzeption der Gärten weitreichend und erneuerte die Dekorationen der Brunnen. 1660 bis 1670 fanden dann nochmals Bauarbeiten statt, an denen auch Gianlorenzo Bernini beteiligt war.

    Im 18. Jahrhundert verfiel die Anlage, die inzwischen im Besitz des Hauses Habsburg war. Die Gärten waren verlassen, die Brunnen gingen zu Bruch und die von Kardinal Ippolito II. d’Este ausgebaute Sammlung antiker Statuen wurde in alle Winde zerstreut. Der Verfall dauerte bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts an. Erst Gustav-Adolf Prinz zu Hohenlohe-Schillingsfürst, der die Villa in enfiteusi (Emphyteuse) von den Herzögen von Modena aus dem Hause Österreich-Este erhalten hatte, veranlasste 1851 eine Reihe von Arbeiten, um die Anlage vor weiterem Verfall zu bewahren. Seit 1867 war Franz Liszt bei Gustav Adolf Kardinal Hohenlohe in der Villa d’Este in Tivoli zu Besuch; 1869 zog Liszt von seiner Wohnung am Monte Mario in die Villa d’Este. Hier komponierte er drei Klavierstücke, die später in dem Album Années de pèlerinage veröffentlicht wurden.

    Franz V. vererbte die Villa 1875 postum an Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este, später Thronfolger von Österreich-Ungarn. Franz Ferdinand verhandelte lange mit der italienischen Regierung und wollte die Villa für zwei Millionen Lire verkaufen. Am 28. Juni 1914 wurden er und seine Frau in Sarajewo von einem Attentäter erschossen.

    Nach Ende des Ersten Weltkrieges wurde die Villa Eigentum des italienischen Staates. In den 1920er Jahren wurde sie umfangreich renoviert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Im Zweiten Weltkrieg erlitt die Anlage 1944 Bombenschäden. Seither gab es zahlreiche Reparatur- und Instandhaltungsarbeiten. Die Luftverschmutzung schädigte die Bausubstanz.

    Nächste Veranstaltungen:

  • 23.05.2025 – 25.05.2025 Concorso d’Eleganza Villa d’Este