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    Bosch Unternehmensgeschichte (Teil 5)

    Von Sascha Kröschel | 19.Mai 2009

    5. Neue Herausforderungen der Globalisierung

    Die fĂŒnfte Phase der Bosch-Geschichte begann um 1990 und dauert bis heute an. Sie ist durch die Öffnung der osteuropĂ€ischen MĂ€rkte, das rapide Wachstum asiatischer WirtschaftsrĂ€ume und die weltweite Vernetzung von Entwicklung, Produktion und Vertrieb geprĂ€gt. 1993 ĂŒbergab Marcus Bierich den Vorsitz der GeschĂ€ftsfĂŒhrung an Hermann Scholl. In dieser Zeit war die Phase des Kalten Krieges beendet und die Staaten des ehemaligen Warschauer Paktes befanden sich in einem Demokratisierungsprozess, der fĂŒr Bosch auch neue Chancen und MĂ€rkte bedeutete. Die Weltwirtschaft litt allerdings seit 1992 an einer Rezession, die sich fĂŒr Bosch ab Sommer 1992 drastisch bemerkbar machte. Ihre Auswirkungen waren Rationalisierungsmaßnahmen und ein Personalabbau an deutschen Bosch-Standorten zwischen 1992 und 1994.

    Wachsende MĂ€rkte in Osteuropa und Asien

    Gleichzeitig aber setzten verstĂ€rkte BemĂŒhungen um die Erschließung der sich öffnenden MĂ€rkte in Asien und Osteuropa ein. So stieg der Anteil am Umsatz außerhalb Deutschlands, der 1993 noch 49 Prozent betragen hatte, bis 2000 auf 72 Prozent. Neben dem Abschluss von wichtigen Gemeinschaftsunternehmen in China und Korea gelang vor allem die BĂŒndelung der Bosch-AktivitĂ€ten in Japan durch die Übernahme der Mehrheitsbeteiligung an der Zexel Corporation 1997 bis 1999. Auch in Indien, wo Bosch seit 1919 vertreten ist und wo seit 1951 Bosch-Produkte unter der Marke Mico gefertigt werden, konnten 1997 durch die GrĂŒndung der Regionalgesellschaft Robert Bosch India Ltd. Schritte zur Neuorganisation der Bosch-AktivitĂ€ten auf diesem Wachstumsmarkt eingeleitet werden. Gleichzeitig erfolgte der Aufbau eines Vertriebsnetzes und von Fertigungen in zahlreichen ost- und mitteleuropĂ€ischen MĂ€rkten.

    Neuerwerb und Ausbau

    Der Erwerb des BremsengeschĂ€fts von AlliedSignal Inc war 1996 eine wichtige Investition in der Kraftfahrzeugtechnik. 1999 erfolgte die GrĂŒndung eines Gemeinschaftsunternehmens mit der ZF Friedrichshafen zur Produktion von Lenksystemen fĂŒr Personenwagen und Nutzfahrzeuge. Zur Sicherung der Weiterentwicklung des Unternehmens diente jedoch auch der Ausstieg aus zwei GeschĂ€ftsfeldern. Erstens wurden die AktivitĂ€ten von Bosch im Bereich der Kraftfahrzeugbeleuchtung in ein Gemeinschaftsunternehmen mit Magneti Marelli, die Automotive Lighting Holding, eingebracht, aus der sich Bosch schrittweise zurĂŒckzog. Zweitens erfolgte im Jahr 2000 der RĂŒckzug aus den Produktbereichen Öffentliche Netze, Private Netze und EndgerĂ€te im Unternehmensbereich Telekommunikation.

    Wichtige Akzente in den Unternehmensbereichen GebrauchsgĂŒter und GebĂ€udetechnik sowie Industrietechnik setzten die Übernahme des Hydraulikspezialisten Mannesmann Rexroth AG (2001) und des Heiztechnikherstellers Buderus (2003). Diese ZukĂ€ufe stĂ€rkten nicht nur die Marktpositionen von Bosch in diesen Sektoren. Sie trugen auch zur Ausbalancierung des durch Kraftfahrzeugtechnik dominierten Unternehmensportfolios bei.

    Diese Politik setzt Franz Fehrenbach, der den Vorsitz der GeschĂ€ftsfĂŒhrung 2003 von Hermann Scholl ĂŒbernahm, konsequent um. Unter seiner FĂŒhrung wurden darĂŒber hinaus die Themen „erneuerbare Energien“, „Energieeffizienz“ und „Emissionen senkende Technologien“ stark ausgebaut. Am Ende des Jahres 2000 beschĂ€ftigte Bosch erstmals weltweit mehr als 200 000 Mitarbeiter; 2006 waren es gut 260 000. Im Jahr 2004 ĂŒbersprang der Umsatz die 40-Milliarden-Euro-Marke. Der Auslandsanteil am Umsatz, der 1993 noch 49 Prozent betragen hatte, lag 2006 bei 74 Prozent und damit auf einem Wert, den Bosch zuletzt vor dem Ersten Weltkrieg erreicht hatte.

    (Quell: Bosch)

    Topics: Werkstatt |