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DTM: GroĂer Jubel beim Team MĂŒcke!
Von Kerstin Prange | 5.Juni 2016
GroĂer Jubel beim Team MĂŒcke!
Erst Poleposition, dann Sieg fĂŒr Lucas Auer
GroĂer Jubel beim Team MĂŒcke; fĂŒr den Berliner-Rennstall auf dem Lausitzring eroberte Lucas Auer die Pole-Position fĂŒr das Sonntagsrennen. Mit 1:16.861 Minuten fuhr der 21-JĂ€hrige die schnellste Rundenzeit aller 24 DTM-Piloten. Eigentlich hatte das Team gleich doppelten Grund zur Freude, denn Christian Vietoris fuhr hinter Auer die zweitschnellste Zeit. In der Startaufstellung steht Vietoris allerdings nur auf Platz sieben. Er hatte im Qualifying Mattias Ekström blockiert und wurde dafĂŒr von den Sportkommissaren bestraft und wird in der Startaufstellung um fĂŒnf Positionen rĂŒckversetzt. Von der Strafversetzung profitiert BMW-Pilot Timo Glock. Der steht im zweiten Rennen des Wochenendes neben Auer in der ersten Startreihe auf Platz zwei. Bestplatzierter Audi-Pilot in der Startaufstellung ist Mike Rockenfeller auf Platz vier.

Auer konnte Startposition halten und verteidigen |foto: aos
FĂŒr Auer verlief das Rennen wie gemalt. Er erwischte einen extrem guten Start und hatte nach sieben Runde die entscheidende LĂŒcke gerissen â sich mit 1,1 Sekunden Vorsprung aus dem DRS-Fenster zu seinen Verfolgern gefahren. In den ĂŒbrigen 39 Runden leistete er sich keinen Fehler und setzte â wie so oft an diesem Wochenende, das 67.500 Zuschauer auf den TribĂŒnen verfolgten â immer wieder deutlich schnellere Rundenzeiten, als die Konkurrenz.
âMeine Pace war einfach sagenhaft. Mein Team hat am Boxenstopp einen sehr guten Job gemacht â ein fantastisches Rennenâ,
sagte Auer, der das Feld zwischenzeitlich mit knapp sieben Sekunden Vorsprung anfĂŒhrte und nach 46 Runden souverĂ€n gewann. Ein Sieg, dem ihm jeder im Fahrerfeld zu gönnen schien.

Glock in Schlagdistanz bis zum Boxenstopp in Rd. 15 | foto: aos
Hier ist Auer in Runde zwei und Glock ist deutlich in Schlagdistanz. Bei Timo wurden alle TrĂ€ume auf eine erneute Sektdusche beim Boxenstopp zerschlagen. Ein verkantetes Rad machte Probleme und ging nicht schnell genug runter und somit hat er wertvolle Sekunden liegen lassen mĂŒssen.
Einer der ersten, der Auer gratulierte, war Mattias Ekström. Der Schwede wĂ€hlte die gleiche Taktik wie in Spielberg – mit dem gleichen Erfolg: von Platz neun gestartet, fuhr als Zweiter ĂŒber die Ziellinie. Wie am Sonntag in Spielberg blieb er vor seinem Stopp extrem lange drauĂen und nutze anschlieĂend den Vorteil seiner frischen Reifen. âWenn du eine gute Pace hast, kannst du dir so eine Taktik erlauben. Ich bin vor meinem Stopp volle Lotte gefahren, wusste, dass ich Reifen sparen mussâ, so Ekström, der sich ĂŒber den GroĂteil des Rennens ein Duell mit seinem Markenkollegen Jamie Green lieferte. Vor dem Stopp zog er an ihm vorbei, fiel nach seinem Service jedoch wieder hinter ihn zurĂŒck. In der 39. Runden kassierte er ihn erneut und nahm sofort den zweitplatzierten Robert Wickens ins Visier. Ende der langen Start-Ziel-Geraden dann das entscheidende Ăberholmanöver fĂŒr Platz zwei.

Eckström gratuliert Auer | foto: aos
Wickens sah lange wie der sichere Zweite aus. Eine Position, die er sich dank eines sehr guten Starts erobert hatte. Auf den letzten Runden bauten seine Reifen jedoch extrem ab, mit viel MĂŒhe verteidigte er seinen Platz auf dem Podium gegen Jamie Green.
âWir sind sehr frĂŒh zum Boxenstopp gekommen. Dementsprechend haben sich meine Reifen am Ende verhalten. Gegen Mattias hatte ich absolut keine Chance. Insofern bin ich mit dem dritten Platz sehr glĂŒcklichâ,
sagte Wickens, der den Lausitzring als neuer GesamtfĂŒhrender (58 Punkte) verlĂ€sst.
WĂ€hrend Wickens Reifen abbauten, konnte man im Fall Timo Glocks vom absolutem Versagen der Pneus sprechen. Der BMW-Pilot bĂŒĂte am Start seinen zweiten Platz an Wickens ein, hielt bis zu seinem Stopp in der 15. Runde jedoch gut mit. Der Service an der Box missglĂŒckte, im weiteren Rennen verschwand der nötige Grip zusehends â am Ende reichte es zu Platz zehn. So hatte unter anderem Marco Wittmann wenig Probleme an seinem Markenkollegen vorbeizugehen und im Ziel das beste BMW-Resultat â Platz sechs â zu verbuchen. Nicht genug Punkte, um die GesamtfĂŒhrung zu verteidigen, aber immerhin genug (55 Punkte), um Platz zwei vor Ekström (46 Punkte) und Green (45 Punkte) zu halten.
FĂŒr Paul Di Resta hingegen war es ein Wochenende zum Vergessen. Der Schotte war als TabellenfĂŒhrer angereist. Sein Ausscheiden am Sonntag besiegelte seine Nullrunde in der Lausitz. Zu den Verlierern am Sonntag zĂ€hlte auch Mike Rockenfeller. Der Audi-Pilot zuckte in seiner Startbox zu frĂŒh nach vorne. Ein Vergehen, das mit einer Drive-Through-Strafe belegt wurde. Der vierte Platz war futsch, das Rennen gelaufen. Auch der Sieger vom Samstag, Miguel Molina, hatte nicht viel zu lachen. Er krachte beim Ăberholversuch Augusto Farfus auf der Start-Ziel-Geraden ins Heck. WĂ€hrend sich der Brasilianer drehte und ausfiel, kassierte Molina die gleiche Strafe wie Rockenfeller.
âIch hatte Angst, dass mich noch jemand trifft. Das war ein wirklich harter, unnötiger Schlagâ,
sagte Farfus, fĂŒr den das Rennen aufgrund der SchĂ€den nach acht Runden beendet war.
Maximilian Götz und Daniel Juncadella erblickten den Zielstrich ebenfalls nicht und sind neben Rookie Esteban Ocon die einzigen Piloten, die noch keinen Punkt im Jahr 2016 sammeln konnten. Ein Jahr, das nicht mit Spannung geizt: jeder Hersteller konnte bisher zwei Rennen gewinnen. In der Teamwertung liegen zwischen BMW auf Platz eins und Mercedes-AMG auf Rang drei nur 48 Punkte; die LĂŒcke zwischen dem Achten Timo Glock und Spitzenreiter Wickens betrĂ€gt nur 20 ZĂ€hler.
Topics: DTM, Motorsport |