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45. Rallye Dakar 2023: Team Audi Sport mit guten Einzelergebnissen und RĂŒckschlĂ€gen
Von Sascha Kröschel | 15.Januar 2023
Der Einsatz hat sich gelohnt: Das Team Audi Sport hat die Rallye Dakar 2023 trotz verschiedener RĂŒckschlĂ€ge bis zum Schluss mit Innovation und LeistungsfĂ€higkeit geprĂ€gt. In der Bilanz des Audi RS Q e-tron mit seinem elektrischen Antriebskonzept stehen insgesamt 14 Podiumsergebnisse an 15 Veranstaltungstagen inklusive des Prologs. DarĂŒber hinaus fĂŒhrten die Audi-Piloten die Rallye in Saudi-Arabien mit dem Prototyp erstmals drei Tage lang an. Eine Reihe von ReifenschĂ€den, die unfallbedingten AusfĂ€lle von Carlos Sainz/Lucas Cruz und StĂ©phane Peterhansel/Edouard Boulanger sowie ein hoher Zeitverlust bei Mattias Ekström/Emil Bergkvist verhinderten jedoch ein besseres Ergebnis als Rang 14.
Oliver Hoffmann, Vorstand der Technischen Entwicklung bei Audi, besuchte das Motorsport-Team am Finalwochenende in Saudi-Arabien und anerkannte viele Leistungen: âDas Tempo unseres innovativen Audi RS Q e-tron war schon zu Beginn gut und zeigte sich auch am Schluss. Leider hatten wir in der WĂŒste auch Pech und viele ReifenschĂ€den. Trotz der RĂŒckschlĂ€ge hat das Team dank starker Leistungen eine Zielankunft gefeiert. Wir werden nun alle Bereiche analysieren. Ein Podium war unser Ziel. Das bleibt es auch weiterhin, denn wir werden 2024 auf jeden Fall erneut antreten.â Nach dem zweiten Einsatz bei der Rallye Dakar zog auch Rolf Michl, Motorsport-Chef von Audi, ein gemischtes Fazit: âWir haben bei dieser Ausgabe der Rallye Dakar alle Höhen und Tiefen erlebt. Die Spitzenergebnisse in den Tageswertungen zeigen, dass wir mit unserem innovativen RS Q e-tron zu den Schnellsten zĂ€hlen. Und das mit einem Auto, das die geringsten Emissionen erzeugt. Von Reifen- und FahrwerksschĂ€den bei Hindernissen auf den rauen Pisten bis zu den UnfĂ€llen haben wir aber auch viele EnttĂ€uschungen erlebt. Nun arbeiten wir grĂŒndlich alle Aspekte auf.â Umso bemerkenswerter sind die Motivation und die Leistungen des Teams Audi Sport im Biwak, aber auch durch die Race-Truck-Mannschaft auf den PrĂŒfungen. âAn 15 Veranstaltungstagen hat das Team beim abendlichen Service alles gegeben. Das Gleiche gilt fĂŒr Michael Baumann, Philipp Beier und Audi Sport-Ingenieur Sebastian Lindner im Race Truckâ, sagt Uwe Breuling, Leiter Fahrzeugeinsatz. âDer gemeinsame starke Einsatz von Q Motorsport und von unseren Mitarbeitenden hat sich gelohnt. Ohne sie wĂ€ren die guten Einzelergebnisse und die Zielankunft undenkbar gewesen.â
Mattias Ekström/Emil Bergkvist haben die hĂ€rteste WĂŒstenrallye der Welt nach dem Prolog angefĂŒhrt, ihre Teamkollegen Carlos Sainz/Lucas Cruz an den beiden Folgetagen. Eine Serie von 14 ReifenschĂ€den auf den ersten vier WĂŒstenprĂŒfungen, verteilt auf alle drei Fahrermannschaften, kostete Audi jedoch wertvolle Zeit. Es folgten weitere RĂŒckschlĂ€ge, als sich Carlos Sainz das Fahrwerk im Geröll der dritten Etappe sowie bei einem Unfall auf der sechsten Etappe beschĂ€digte. Ebenso zerstörte ein im WĂŒstenstaub nicht sichtbarer Stein auf der siebten PrĂŒfung eine RadaufhĂ€ngung am Auto von Mattias Ekström. Der 14-malige Dakar-Sieger StĂ©phane Peterhansel war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr im Rennen. Nach dem Sprung von einer DĂŒne landete sein Auto so hart, dass Beifahrer Edouard Boulanger mit RĂŒckenschmerzen in ein Krankenhaus gebracht wurde. Die diagnostizierte Wirbelverletzung behandelten anschlieĂend Spezialisten in Deutschland. âDrei Tagesergebnisse unter den ersten drei haben gezeigt, was möglich warâ, sagt StĂ©phane Peterhansel. âAn meinen Unfall, der alle Hoffnungen zunichte gemacht hat, habe ich allerdings keine Erinnerung mehr.â Noch am Tag vor ihrem Ausfall lag die französische Fahrerpaarung auf Gesamtrang zwei in aussichtsreicher Position. Mit Carlos Sainz/Lucas Cruz folgte ein zweites Audi-Fahrerduo nur knapp dahinter an vierter Stelle. âDann aber schien es, dass in diesem Jahr nichts zu unseren Gunsten liefâ, resĂŒmierte Carlos Sainz. âDas gesamte Team war gut vorbereitet, aber zwei UnfĂ€lle haben unsere Zielankunft verhindert. So kann Motorsport leider manchmal sein.â FĂŒnf Mal kamen der Spanier und sein Copilot Lucas Cruz bis zu ihrem Ausfall in den Tageswertungen unter den ersten drei ins Ziel.
Alle Hoffnungen ruhten damit auf Mattias Ekström/Emil Bergkvist. Die Schweden, die erst ihre dritte Rallye Dakar bestreiten, meisterten den anspruchsvollen Wettbewerb mit mehr als 4.200 PrĂŒfungs-KM und fast 8.900 KM GesamtlĂ€nge einmal mehr als beste Audi-Mannschaft. âEs war eine harte Rallye: Wir haben auch nach den hohen Zeitverlusten nie aufgegebenâ, sagte der zweimalige DTM-Champion und Rallycross-Weltmeister Ekström. âWenn wir an einzelnen Tagen kein Vertrauen ins Roadbook hatten, haben wir etwas Tempo herausgenommen, ansonsten haben wir uns mit der Spitze gemessen.â Mit groĂem Erfolg: Ab der neunten Etappe lagen die Skandinavier sechs Mal in Folge unter den besten vier. In den anspruchsvollen SanddĂŒnen im Empty Quarter erzielten Ekström/Bergkvist am 12. und 13. Januar auf der Marathon-PrĂŒfung ohne abendlichen Service sogar die TagesrĂ€nge drei und zwei. Insgesamt sechs Mal lagen sie bei der Rallye Dakar 2023 unter den besten drei in den Etappenwertungen. Fast 7 Std. RĂŒckstand nach den Reparaturen am eigenen Auto, aber auch ihrer Hilfe fĂŒr ihren Teamkollegen Sainz bedeuteten am Ende Gesamtrang 14.
âDie Rallye Dakar ist in mancherlei Hinsicht in diesem Jahr zu ihren Wurzeln zurĂŒckgekehrtâ, analysierte Sven Quandt, Teamchef von Q Motorsport, der als frĂŒherer Fahrer und Teambesitzer auf rund drei Jahrzehnte Erfahrung blickt. âDer unerbittliche Rhythmus, die RĂŒckschlĂ€ge fĂŒr eine Reihe von Spitzenpiloten, entsprechend groĂe Verschiebungen im Klassement, die LĂ€nge vieler PrĂŒfungen und das anspruchsvolle Terrain erinnern an die Vergangenheit. Ich freue mich, dass wir als Mannschaft mit Audi diesen Wettbewerb bewĂ€ltigt und die Zielankunft ermöglicht haben. FĂŒr Mattias und Emil ist diese Disziplin immer noch relativ neu. Hut ab vor ihren Leistungen.â
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