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    24h-Rennen 2025: Toyota vor dem Comeback in der „Grünen Hölle“

    Von Sascha Kröschel | 17.Juni 2025

    Toyota Yaris Gazoo Rookie Racing
    Toyota Yaris Gazoo Rookie Racing
    • Der Nürburgring als zweite Heimat der Marke Toyota
    • Freudentränen und Rückschläge von 2007 bis heute
    • Der Motorsport als Antrieb, die Marke und Menschen bei Toyota besser zu machen

    Die Wiege der Toyota Motor Corporation steht in Japan, aber die Marke Toyota hat noch eine weitere Heimat: die „Grüne Hölle“ in der Eifel. Ohne den Nürburgring, ohne die Herausforderung Motorsport, hätte sich die Marke womöglich ganz anders entwickelt.

    Anfang der 2000er Jahre reift bei Akio Toyoda, dem langjährigen Konzernchef und heutigen Vorsitzenden des Aufsichtsrats, und dem legendären Toyota Chef-Testfahrer Hiromu Naruse der Gedanke, mit Toyota offiziell auf die Rennstrecke zurückzukehren. Die beiden sind sich einig: Das Unternehmen solle gute Autos bauen und nicht nur Autos, die sich gut verkaufen. Der Motorsport spielte dabei eine Schlüsselrolle: Im harten Wettbewerb sollten nicht nur Fahrzeuge veredelt werden, sondern auch die verantwortlichen Mitarbeiter. 

    Naruse hat schon seit langem darauf hingewiesen, dass Rennen die ultimative Bühne sind, um Technologien weiterzugeben und menschliche Ressourcen zu entwickeln. Die Wahl fällt auf das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring, eines der härtesten Rennen der Welt. Auf dem legendären Eifelkurs war zuvor bereits die vierte Generation des Toyota Supra, die 1993 auf den Markt kam, entwickelt worden.

    Die Voraussetzungen sind alles andere als einfach: Bei der ersten Teilnahme am 24-Stunden-Rennen im Jahr 2007 geht Toyota mit zwei Altezza Fahrzeugen an den Start – Autos, die schon seit zwei Jahren nicht mehr hergestellt werden. Der Name Toyota darf dabei nicht verwendet werden. Nicht nur trainiert wird mit gebrauchten Fahrzeugen, auch das eigentliche Rennen wird damit bestritten, während die anderen Autohersteller mit neuen Fahrzeugen antreten, die erst in zwei oder drei Jahren auf den Markt kommen sollten.

    Tatsächlich gelingt es dem unerfahrenen Team mit den gebrauchten Autos, das harte Rennen zu überstehen. Von Jahr zu Jahr wird das Team nun größer und professioneller, die Ziele ambitionierter, die Bemühungen bekannter und die Unterstützer zahlreicher. 2015 schließlich, acht Jahre nach dem ersten Rennen, wird es in den Rang eines offiziellen Toyota Werksteams erhoben: Toyota Gazoo Racing.

    In der Zwischenzeit hat Toyota schon erste Erfolge errungen: 2010 wird mit dem Lexus Supersportwagen LFA, der maßgeblich am Nürburgring entwickelt und abgestimmt worden war, der erste Klassensieg eingefahren. 2012 holt neben dem LFA auch der neue Toyota GT86 bei seiner Premiere am Ring den Klassensieg, 2014 gelingt Toyota Gazoo Racing das Kunststück, in allen drei Klassen zu gewinnen, in denen sie antreten.

    In der zweiten Hälfte des Jahrzehnts zeigt der Nürburgring ein ums andere Mal, warum er als so hart und unerbittlich gilt. Technische Probleme, Ausfälle und Enttäuschungen wechseln sich mit Erfolgen ab wie dem zweiten Platz für den Lexus RC im Jahr 2017 und dem dritten Rang für den neuen Toyota GR Supra bei seiner Premiere 2019. Dann folgt eine längere Pause: Erst fallen die Rennen 2020 und 2021 aufgrund der Corona-Pandemie aus, dann überschneidet sich 2022 der Termin mit einem Rennen in Japan. 2023 absolviert Toyota wieder Testfahrten auf dem Ring, 2024 sind mehrere Teams mit dem GR Supra beim 24-Stunden-Rennen unterwegs.

    Doch das richtige Comeback steht erst für dieses Jahr an. Zusammen mit dem Rookie Racing Rennstall kehrt Toyota als vereintes Team „Toyota Gazoo Rookie Racing (TGRR)“ nach sechs Jahren Pause zum 24-Stunden-Rennen am Nürburgring zurück. Eingesetzt wird der weiterentwickelte GR Yaris, der sein Debüt auf dem Tokyo Auto Salon 2024 feierte und mit dem neu entwickelten Gazoo Racing Direkt-Automatikgetriebe ausgestattet ist. Das Fahrzeug wurde bereits ausgiebig auf verschiedensten Strecken in Japan und im Ausland getestet, darunter auch auf dem Nürburgring. Am Steuer professionelle Rennfahrer – und ein gewisser Morizo, der das Motorsport-Engagement von Toyota weiterhin mit großer Leidenschaft vorantreibt.

    Mit dem GR Yaris schlägt Toyota auch eine Brücke zu seinem Engagement in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC): Schließlich geht das Team mit der Rallyeversion des kompakten Sportmodells schon seit Jahren überaus erfolgreich auf Punktejagd. Zuletzt holte Toyota Gazoo Racing den Herstellertitel 2024, in der aktuellen Saison strahlt das Team mit fünf Siegen in fünf Rennen eine beispiellose Dominanz aus – egal auf welchem Untergrund. Nun wartet mit der „Grünen Hölle“ eine ganz neue Herausforderung auf den GR Yaris. 

    Topics: Motorsport |