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WEC: Porsche fÀhrt in Austin den ersten Sieg der Saison ein
Von Sascha Kröschel | 12.September 2025
Am Ende eines spannenden und ereignisreichen 6-Stunden-Rennens hat das Werksteam Porsche Penske Motorsport auf dem Circuit of The Americas seinen ersten Saisonsieg in der FIA Langstrecken-WM WEC gefeiert.
Die amtierenden Langstrecken-Weltmeister KĂ©vin Estre aus Frankreich und Laurens Vanthoor aus Belgien sowie der Australier Matt Campbell lieferten trotz schwieriger Bedingungen eine makellose Vorstellung ab. Im Ziel behauptete das Porsche-963-Trio einen Vorsprung von 8,625 Sekunden. Das Schwesterauto mit der Nummer 5 beendete das âLone Star Le Mansâ-Rennen im texanischen Austin auf Position zehn. Der Porsche 963 des Kundenteams Proton Competition erreichte Rang 13. In der LMGT3-Klasse verteidigte Manthey 1st Phorm die FĂŒhrung in der Meisterschaft.
Das Rennen
Am Freitag strahlender Sonnenschein, am Samstag hohe Temperaturen und Nieselregen, am Sonntag dichte Wolken und nahezu Dauerregen: Die insgesamt ĂŒber 66.000 Zuschauern in Austin haben viel erlebt. Am Renntag setzten bei nur 24 Grad Celsius bereits am Vormittag die NiederschlĂ€ge ein. Zum Beginn um 13:00 Uhr Ortszeit prĂ€sentierte sich der Circuit of The Americas derart nass, dass die Rennleitung einen Start hinter dem Safety-Car anordnete. Es fĂŒhrte die Hypercars und GT3-Fahrzeuge rund eine Stunde lang an, dann erfolgte ein Abbruch mit Roten Flaggen.
Erst 100 Minuten nach dem offiziellen Beginn des sechsten Saisonlaufs erhielten die Porsche 963 und alle Mitbewerber erstmals freie Fahrt â doch nicht fĂŒr lange Zeit: Auf dem rutschigen Asphalt ereigneten sich immer wieder ZwischenfĂ€lle. Zahlreiche Dreher und kleinere UnfĂ€lle riefen mehrmals das Safety-Car auf den Plan. Die beiden Hybridprototypen des Werksteams Porsche Penske Motorsport kamen trotz der schwierigen StreckenverhĂ€ltnisse praktisch ohne Fehler ĂŒber die Runden. Nach rund viereinhalb Stunden ĂŒbernahm KĂ©vin Estre in der Startnummer 6 die FĂŒhrung und behauptete sie bis in Ziel. Auch das Schwesterauto mit der Nummer 5 lag phasenweise auf Podestkurs, verlor aber in der Schlussphase den Anschluss an die Spitze und beendete das Rennen auf Rang zehn.
âUnglaublich schönâ, jubelt Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. âDas gesamte Team und vor allem unsere Fahrer haben bei sehr schwierigen Bedingungen einen bĂ€renstarken Job abgeliefert. In den ersten fĂŒnf Stunden war es extrem nass, es gab immer wieder Ausritte. Unsere Jungs aber sind fast ohne Fehler durchgekommen und regelrecht ĂŒber sich hinausgewachsen. Der Porsche 963 funktionierte bei diesen StreckenverhĂ€ltnissen top. Diesen Erfolg haben wir ohne jeden Zweifel verdient. Es tut gut, den ersten Sieg des Jahres zu feiern. GroĂes Kompliment an alle Beteiligten!â
In der Herstellermeisterschaft rĂŒckte Porsche bei noch zwei ausstehenden Saisonrennen auf den zweiten Platz vor. Estre/Vanthoor rangieren in der Fahrerwertung auf der fĂŒnften Position, die Markenkollegen Andlauer/Christensen belegen Platz acht.
Auch der Porsche 963 des Kundenteams Proton Competition konnte sich ĂŒber weite Strecken stark in Szene setzen. Startfahrer Nico Varrone, der die Startnummer 99 am Vortag auf dem sechsten Rang qualifiziert hatte, rangierte ĂŒber weite Strecken auf der fĂŒnften Position der hart umkĂ€mpften Hypercar-Klasse. Ein Dreher des Argentiniers kurz vor dem Ende seines langen Doppelstints warf die Mannschaft jedoch weit zurĂŒck. Nico Pino aus Chile und der Schweizer Neel Jani brachten den Porsche 963 am Ende auf Platz 13 ins Ziel.
LMGT3-Klasse: Manthey 1st Phorm baut TabellenfĂŒhrung aus
In der LMGT3-Klasse hat das Team Manthey 1st Phorm einen weiteren Schritt in Richtung Titelgewinn gesetzt. Nach starken Vorstellungen des amerikanischen Lokalmatadors Ryan Hardwick und des Italieners Riccardo Pera kĂ€mpfte Werksfahrer Richard Lietz am Ende sogar um den Klassensieg. Auf abgefahrenen Reifen konnte sich der Ăsterreicher in der letzten Viertelstunde allerdings nicht mehr gegen die Angriffe zahlreicher Konkurrenten behaupten und brachte den Porsche 911 GT3 R auf Platz acht ins Ziel. Der baugleiche Neunelfer der Iron Dames lag phasenweise in der Spitzengruppe, musste aufgrund eines technischen Defekts aber zwei Runden vor der Zielflagge aufgeben.
Der siebte Saisonlauf der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC findet am 28. September im japanischen Fuji statt. Auf der ehemaligen Formel-1-Rennstrecke siegte 2024 der Porsche 963 der amtierenden Fahrer-Weltmeister Kévin Estre, Laurens Vanthoor und André Lotterer.
Fahrerstimmen nach dem Rennen
KĂ©vin Estre (Porsche 963 #6): âDas âLone Star Le Mansâ in Austin gewonnen zu haben, fĂŒhlt sich unglaublich gut an. Wir sind sehr positiv ĂŒberrascht, denn in den Trainingssitzungen auf trockener Strecke waren wir nie weit vorn dabei. Im Qualifying haben wir uns aber bei rutschigen Bedingungen eine gute Grundlage erarbeitet. Von Startplatz drei konnten wir im Rennen eine blitzsaubere Leistung abliefern. Ich bin sehr stolz, Teil dieser groĂartigen Mannschaft zu sein.â
Matt Campbell (Porsche 963 #6): âMit einem solchen Erfolg haben wir bis zum Renntag gar nicht gerechnet. Ich bin wirklich hin und weg. Die Streckenbedingungen waren phasenweise extrem knifflig. Wir sind dennoch fehlerlos ĂŒber die Distanz gekommen. Das gesamte Team hat einen mega Job abgeliefert. Es ist einfach herrlich, nun den ersten Sieg des Jahres in der WEC zu feiern.â
Laurens Vanthoor (Porsche 963 #6): âDieser Sieg kommt unerwartet â und fĂŒhlt sich deshalb besonders schön an. Das Rennen stellte uns auf nasser Strecke vor groĂe Herausforderungen. Genau unter solchen Voraussetzungen konnten wir unsere besonderen StĂ€rken ausspielen, die in der gesamten Mannschaft von Porsche Penske Motorsport stecken.â
Mathieu Jaminet (Porsche 963 #5): âDas war ein aufregendes Rennen. Kaum ist die WEC in den USA, gibt es Hollywood-wĂŒrdiges Spektakel. Es hat viel SpaĂ gemacht. Ich freue mich sehr fĂŒr unsere Teamkollegen im Schwesterauto. Nach den harten Zeiten in den vergangenen Monaten fĂŒhlt sich dies richtig gut an. Auch fĂŒr unseren Porsche lag phasenweise das Podest in Reichweite, aber dann sind einige Dinge schiefgelaufen â unter anderem mussten wir bei einem Boxenstopp die Heckpartie austauschen. Wir sind als Zehnte gestartet, dann weit nach vorn gefahren und am Ende wieder auf Rang zehn gelandet. Zumindest haben wir eine gute Show abgeliefert.â
Rahel Frey (Porsche 911 GT3 R #85): âUnser Porsche war am gesamten Wochenende richtig stark. Leider mussten wir nach einem enttĂ€uschenden Qualifying von weit hinten starten. Unter solchen Voraussetzungen kannst du nur mit mutigen Entscheidungen weit nach vorn kommen, darum haben wir bei der Reifenwahl und dem Luftdruck gepokert. Leider hat uns das nicht geholfen. Am Ende mussten wir unser Auto wegen zu hoher Temperaturen abstellen, da Schmutz die KĂŒhleinlĂ€sse verstopft hatte â sehr schade. Jetzt wollen wir unser zweifellos groĂes Potenzial beim kommenden Rennen in Fuji in ein gutes Ergebnis ummĂŒnzen.â
Richard Lietz (Porsche 911 GT3 R #92): âEs war ein gutes Rennen bis kurz vor Schluss â leider mit einem unglĂŒcklichen Ende. In den letzten Runden ging bei uns nicht mehr viel, es war kaum noch Grip von den Reifen vorhanden.â
Ergebnisse Rennen
Hypercar-Klasse:
1. Estre/Vanthoor/Campbell (FRA/BEL/AUS), Porsche 963 #6, 120 Runden
2. Fuoco/Molina/Nielsen (ITA/ESP/DEN), Ferrari #50, + 8,625 Sekunden
3. Duval/Jakobsen/Vandoorne (FRA/DEN/BEL), Peugeot #94, + 9,541 Sek.
10. Andlauer/Christensen/Jaminet (FRA/DNK/FRA), Porsche 963 #5, + 1.16,117 Min.
13. Jani/Pino/Varrone (CHE/CHL/ARG), Porsche 963 #99, – 2 Runden
LMGT3-Klasse:
1. Leung/Gelael/Sato (GBR/INA/JPN), McLaren #95, 115 Runden
2. Al Harthy/Rossi/v. d. Linde (OMA/ITA/RSA), BMW #46, + 0,256 Sek.
3. Flohr/Castellacci/Rigon (CHE/ITA/ITA), Ferrari #54, + 2,705 Sek.
8. Hardwick/Pera/Lietz (USA/ITA/AUT), Porsche 911 GT3 R #92, + 21,758 Sek.
DNF Martin/Frey/Gatting (FRA/CHE/DNK), Porsche 911 GT3 R #85
Topics: WEC |
