Motorsport Magazin Rhein-Berg
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    Autogas als Wirtschaftsfaktor und als Umweltentlastung erfolgreich etabliert – Erdgas-Konkurrenz fordert Wettbewerbsbenachteiligung

    Von Sascha Kröschel | 2.April 2009

    Autogas ist die erfolgreichste Alternativenergie in Deutschland

    Autogas ist weltweit die Kraftstoff-Alternative Nummer eins. Im europäischen Vergleich hat sich Deutschland in den letzten Jahren zu einem der führenden Autogas-Länder entwickelt. Das schadstoffarme Antriebskonzept hat der überwiegend mittelständisch geprägten Flüssiggas-Branche ein wichtiges neues Absatzsegment mit weiterhin aussichtsreichen Marktperspektiven eröffnet.

    Andere alternative Kraftstoffe, die ebenfalls zur Emissionsminderung beitragen können, sind derzeit entweder noch in der Forschungs- und Entwicklungsphase oder werden lediglich mit hohen Zuschüssen und Marketing-Aufwendungen künstlich im Markt platziert. Allein Autogas bietet in Deutschland bisher die Chance, schadstoffarme Mobilität mit zielführenden Investitionen und wirtschaftlichem Erfolg zu verknüpfen.

    153.000 Tonnen CO2 –Einsparung in 2008

    Im Jahr 2008 sind in Deutschland rund 300.000 Tonnen Autogas abgesetzt worden. Dies bedeutet eine CO2-Vermeidung von 153.000 Tonnen, verglichen mit einem entsprechenden Verbrauch herkömmlicher Otto-Kraftstoffe. Damit leistet Autogas schon heute einen nennenswerten Beitrag zu den Klimaschutzzielen der Bundesregierung. Die hohen Einsparwerte können realisiert werden, weil Autogas im Gegensatz zu anderen Kraftstoffen nicht erst bei Neufahrzeugen emissionsmindernd greift. Die Autogas-Ausrüstung ist auch schon bei bestehenden Fahrzeugen ohne großen Aufwand möglich und rechnet sich für den Halter innerhalb kurzer Zeit.

    Vom Konjunktur- und Beschäftigungseffekt der steigenden Autogas-Nachfrage profitieren deshalb neben den Flüssiggas-Versorgungsunternehmen auch andere Branchen: Kfz-Werkstätten, Tankstellen, spezialisierte Ausrüster, Hersteller und Importeure der Antriebskomponenten sowie weitere Zulieferer.

    Bisher ĂĽber eine Milliarde Euro Investitionsvolumen

    Der Autogas-Boom hat also nicht nur positiven Einfluss auf die Reduzierung der Emissionen aus dem Verkehrssektor, er setzt auch ein erhebliches Wirtschaftsvolumen in Gang: Bereits bis heute haben allein die Ausstattung von 320.000 Fahrzeugen und die Errichtung von ca. 4.800 Betankungs-Stationen Investitionen in Höhe von mehr als einer Mrd. Euro mit den entsprechenden Beschäftigungseffekten ausgelöst. Dem Staat sind allein schon durch die dabei angefallene Mehrwertsteuer bisher ca. 147 Mio. Euro zugeflossen. Die durch die Steuerermäßigung für Gasantriebe entgangenen Staatseinnahmen sind vor diesem Hintergrund ein Einsatz, der sich auch für die öffentliche Hand rechnet.

    Der Deutsche Verband Flüssiggas (DVFG) geht realistisch von 1,5 Mio. Fahrzeugen und 6.000 Autogastankstellen im Jahr 2015 aus. Dies entspricht durch die anfallenden Investitionen und Werkstattleistungen einem zusätzlichen Wirtschaftsvolumen von nahezu drei Mrd. Euro.

    Neuwagen-Segment bei Autogas wächst kontinuierlich

    Der Automobilindustrie eröffnet Autogas ebenfalls neue Absatzchancen. Beim Neuwagen-Kauf spielt heute die Aussicht auf künftige Tankkosten-Entlastung fast immer eine entscheidende Rolle. Hier setzt der Autogas-Antrieb Kaufanreize, die ökologisch nachhaltiger wirken als jede Abwrackprämie.

    Autogas ist ein verfügbares, langjährig bewährtes Antriebskonzept, in das die Kfz-Hersteller keine Entwicklungskosten mehr investieren müssen. Zahlreiche Hersteller haben das Marktpotenzial in Deutschland erkannt und bieten mittlerweile Autogas-Modelle entweder ab Werk oder in Kooperation mit einem Ausrüst-Partner als Neuwagen mit uneingeschränkter Garantieleistung an. Nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes überstiegen im Jahr 2008 erstmals die Neuzulassungen mit Autogasantrieb die der Erdgasfahrzeuge. Die bisher oft propagierte Rollenverteilung, wonach Erdgas für Neufahrzeuge und Autogas nur für Nachrüstungen geeignet sei, ist damit endgültig hinfällig.

    Pioniere unter den Herstellern wie z. B. Chevrolet oder Subaru, die schon frĂĽhzeitig auf das Angebot von Autogas-Neuwagen gesetzt haben, machen damit inzwischen einen beachtlichen Teil ihres Umsatzes. Nach Angaben von Chevrolet Deutschland wird jedes zehnte verkaufte Fahrzeug mit Autogas betrieben.

    Erdgas-Branche fordert jetzt politisch sanktionierte Wettbewerbsverzerrung

    Gefahr droht der anhaltend dynamischen Entwicklung des Autogas-Marktes nur, falls sich die Politik erneut – wie bereits vor einigen Jahren – von Wettbewerbsenergien instrumentalisieren lässt. Damals war durch eine einseitige Steuergesetzgebung versucht worden, dem Kraftstoff Erdgas Vorteile gegenüber Autogas zu verschaffen. Erst ein Bundestagsbeschluss im Jahr 2006 beendete diese verordnete Marktverschiebung. Nun aber gibt es Signale für einen weiteren Versuch der Erdgaswirtschaft, ihrem Kraftstoffabsatz über politische Einflussnahme endlich Schwung zu verleihen.

    Eine im Herbst 2008 vorgelegte McKinsey-Studie ist zu dem Ergebnis gekommen, dass Erdgas als Kraftstoff im Vergleich zu Autogas unter technischen und wirtschaftlichen Aspekten deutliche Nachteile aufweist. Gegen Erdgas sprechen außerdem das dürftige Tankstellen-Netz im Vergleich zu einer flächendeckenden Versorgung bei Autogas sowie die ausgesprochen geringe Attraktivität für eine Nachrüstung im Automobil-Bestand. Die Fachleute von McKinsey kommen zu dem Schluss, dass Erdgas nur dann eine Chance im Markt besitzt, wenn es gelingt, Autogas steuerlich deutlich schlechter zu stellen. Die einzige Chance für Erdgas wird also in der Durchsetzung einer massiven Wettbewerbsverzerrung gesehen.

    Die e.on-Ruhrgas hat diese Erkenntnis konsequent aufgegriffen und unter anderem das Deutsche Institut fĂĽr Wirtschaftsforschung (DIW) zu ihrem Sprachrohr gemacht. Aktiv wird von der Politik gefordert, durch Aufhebung der steuerlichen Gleichstellung von Erdgas und FlĂĽssiggas als Antriebsenergien den Wettbewerb im Markt zu Gunsten von Erdgas zu behindern.

    Damit versucht ein marktbeherrschender Konzern, die mittelständischen Versorgungsunternehmen im Geschäftsfeld Autogas massiv zu benachteiligen, deren hohe Investitionen zu vernichten und so den unliebsamen Wettbewerber aus dem Markt zu drängen. Gleichzeitig werden damit die deutlich erkennbaren Wünsche im Markt enttäuscht. Die Verbraucher haben mehrheitlich auf den Alternativkraftstoff Autogas gesetzt und im Vertrauen auf einen fairen Wettbewerb umfangreich in die Ausrüstung der Fahrzeuge investiert. Die Entscheidung des Marktes soll nun mit Gewalt der Durchsetzung des bislang erfolglosen Erdgases als Antriebsenergie geopfert werden.

    Angesichts der drohenden Erdgas-Versorgungsengpässe nach dem russischen Lieferstopp vor wenigen Wochen stellt sich ohnehin die Frage, ob die verfügbaren Erdgasbestände unbedingt auch noch in den Kraftstoffsektor geleitet werden müssen. Vielleicht wäre es auch für die deutschen Erdgasversorger wirtschaftlich aussichtsreicher, sich wie ihre europäischen Partnerunternehmen auf die angestammten Geschäftsfelder zu konzentrieren und auf die teure Markterschließung im Bereich der Mobilität zu verzichten. (Quelle: Deutscher Verband Flüssiggas e.V.)

    Topics: Autogas |