Motorsport Magazin Rhein-Berg
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    Formel V: Faszinierende Rennwagen fĂĽr schmale Brieftaschen

    Von Sascha Kröschel | 8.November 2009

    Das Auto & Technik Museum Sinsheim zeigt zehn historische Formel V und Super V-Boliden.

    Mit dem auf VW-Käfer-Technik basierenden Formel V-Monoposto wurde in den sechziger Jahren der Traum vom erschwinglichen Rennwagen für Jedermann Wirklichkeit. Von 1963 bis weit in die siebziger Jahre hinein entwickelte sich die Formel V – und später die Formel Super V – mit weltweit mehr als 4.500 gebauten Fahrzeugen zur erfolgreichsten Nachwuchs-Rennserie aller Zeiten.

    Das Auto & Technik MUSEUM SINSHEIM zeigt ab 14. November 2009 in einer Sonderausstellung „Geschichte und Geschichten der Formel Vau“ mit zehn ausgewählten Rennwagen einen interessanten Querschnitt dieser Rennserie, mit der etliche Formel 1-Piloten wie Niki Lauda, Jochen Rindt, Jacky Ickx, Harald Ertl oder Jochen Maas den Grundstein zu ihrer Motorsportkarriere legten.

    Ihren Ursprung hatte die „Formula Vee“ (Formel V) in den USA, wo 1963 ambitionierte Hobbyschrauber mit Unterstützung von Volkswagen of America die ersten Monoposti (offene Rennwagen mit freistehenden Rädern) zum Laufen brachten. Ihr Erfolgsrezept war ebenso einfach wie preiswert: Man nehme Motor, Getriebe, Differential, Vorderachse und Lenkung vom VW Käfer, baue alles in einen schlichten Gitterrohrrahmen ein und stülpe über das Ganze eine leichte Kunststoffkarosserie.

    Der kompakte Hecktriebblock aus dem Käfer wurde um 180 Grad gedreht installiert, so daß das mit dem Motor verblockte Getriebe hinter der Hinterachse lag, während das luftgekühlte Käfer-Triebwerk als Mittelmotor unmittelbar hinter der Sitzschale des Fahrers Dienst tat. Getriebe und Differential mußten umgebaut werden, weil sonst nur ein Vorwärts-, aber dafür vier Rückwärtsgänge verfügbar gewesen wären.

    Die ersten „Formula Vee“ wurden noch von leicht getunten 1.200 ccm-Motoren angetrieben, die etwa 40 PS leisteten. Wegen des extrem niedrigen Fahrzeuggewichts von nur 375 Kilogramm erreichten sie immerhin 160 km/h Höchstgeschwindigkeit – auf serienmäßigen 15-Zoll-Stahlfelgen mit schmächtigen Reifen.

    Ende 1964 importierte der damalige Porsche-Rennleiter Huschke von Hanstein zwölf Formel V-Rennwagen der Typen „Beach“ und „Formcar“ nach Deutschland, wo sie im Mai 1965 beim Eberbacher Bergrennen ihren ersten öffentlichen Auftritt hatten. Schon kurze Zeit später begann die Formel V-Manie auch in Europa zu grassieren. Heinz Fuchs in Rutesheim bei Stuttgart baute den „Fuchs“, der Münchner VW-Großhändler Mahag den „Olympic“. In Österreich konstruierte Porsche Salzburg den „Austro Vau“ und der Wiener Opel-Händler Kurt Bergmann den „Kaimann“, während in Belgien in amerikanischer Lizenz „Apal“ und „Autodynamics“ montiert wurden.

    Mit wachsender Verbreitung der Formel V – bei manchen Rennen umfaßte das Starterfeld bis zu siebzig Fahrzeuge – änderte sich auch immer stärker das technische Reglement. Der nun eingesetzte 1,3-Liter-Boxer aus dem VW Käfer erstarkte dank intensiven Tunings von serienmäßigen 40 auf bis zu 70 PS, mit Doppelvergasern und schärferen Nockenwellen sogar bis zu 100 PS. Der finnische Rennfahrer Keke Rosberg umrundete 1973 im Formel V erstmals die Nordschleife des Nürburgrings in weniger als neun Minuten (8:56,2), was einem Schnitt von 153,3 km/h entsprach.

    Die 1970 zusätzlich ins Leben gerufene Formel Super V ließ die Leistung, zugleich leider auch die Kosten, eskalieren. Optisch und technisch war sie eng mit der Formel 3 verwandt, von Volkswagen stammte lediglich noch der auf 1600 Kubikzentimeter Hubraum reduzierte Vierzylinder aus den VW-Modellen 411 und 412, der auch den glücklosen Mittelmotorsportwagen VW-Porsche 914 antrieb. In der Formel Super V leistete er zunächst etwa 120 PS, später bis zu 150 PS, was für Spitzengeschwindigkeiten von rund 230 km/h reichte.

    (Quelle: Auto & Technik MUSEUM SINSHEIM)

    Topics: Motorsport, Werkstatt |