Motorsport Magazin Rhein-Berg
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    Die DTM ist am Wochenende in Budapest

    Von Kerstin Prange | 16.Juni 2017

    „Flacher Teller“ stellt hohe Anforderungen: Die DTM ist am Wochenende in Budapest

    Die DTM ist am Wochenende in Budapest. Auf dem Hungaroring stehen die Rennen Nummer fĂŒnf und sechs auf dem Plan. Nach 1988, 2014 und 2016 ist die renommierte Tourenwagenserie zum vierten Mal in Budapest zu Gast. Im Fokus stehen der FĂŒhrende der Gesamtwertung, Lucas Auer im Mercedes-AMG, sowie sein engster Verfolger, der Audi-Pilot Jamie Green. Nachholbedarf hat BMW.

    Motorsports: DTM race Budapest, Saison 2017 – 3. Event Hungaroring, HU, # 2 Gary Paffett (GBR, HWA AG, Mercedes-AMG C63 DTM)

    FĂŒr „Luggi“ ist alles rosarot

    Scheinbar spielerisch lĂ€uft es momentan fĂŒr den Österreicher Auer und den Briten Green. Vor dem ersten Auslandsstopp in 2017 ist fĂŒr „Luggi“ alles rosarot: zwei Siege auf zwei verschiedenen Rennstrecken, in allen vier Rennen in den Punkten. In Hockenheim verteidigte er nach Pole Position in der Schlussphase des ersten Rennens seinen Erfolg gegen den ihm im Nacken sitzenden Timo Glock, am Lausitzring fuhr er im ersten Lauf einen unangefochtenen Start-Ziel-Sieg heraus. Von weiter hinten kann er es aber auch. In Hockenheim ging es in Rennen zwei von acht auf vier, am Eurospeedway von 15 auf zehn. Auer stapelt dennoch tief: „Wir haben bisher vier von achtzehn Rennen gefahren. Davon konnte ich zwei gewinnen, was an sich ja schon ein Wahnsinn ist. Budapest ist eine coole Stadt und hat eine coole Rennstrecke. Die letzten Rennen waren fĂŒr uns hier aber nicht einfach. Allerdings mĂŒssen wir abwarten, wie es in diesem Jahr mit dem neuen Reglement und den Reifen aussieht. Ich werde wie immer 100 Prozent geben und dann warten wir ab, was dabei herauskommt.“

    Fakt ist, der 22-jĂ€hrige Mercedes-AMG-Pilot fĂŒhrt die Wertung mit 69 Punkten an, 16 ZĂ€hler vor Audi-Pilot Jamie Green, der die anderen beiden Rennen gewinnen konnte. Der Brite wird am Mittwoch 35 und ist ein großer Fan des Hungarorings: „Die Strecke zĂ€hlt fĂŒr mich zu den grĂ¶ĂŸten Herausforderungen im Rennkalender. Aufgrund der vielen Kurven und kurzen Geraden muss man stĂ€ndig bremsen und direkt wieder beschleunigen. Es gibt keinen Abschnitt, in dem man das Lenkrad locker halten kann, man hat keine Zeit, um nachzudenken.“

    BMW zĂ€hlt auf „Glocki“

    BMW liegt nach vier Rennen noch hinter den Erwartungen zurĂŒck. Timo Glock ist als Achter mit 25 Punkten bester Fahrer des MĂŒnchner Herstellers. In der Markenwertung liegt BMW bereits 123 Punkte hinter Mercedes und 113 hinter Audi. Titelverteidiger Marco Wittmann fĂ€hrt als Gesamtelfter der Musik derzeit hinterher. „Es war ein schwieriger Start fĂŒr uns. In Hockenheim habe ich aber mehr Punkte mit heimgenommen als letztes Jahr. Wir mĂŒssen jetzt kĂ€mpfen, um uns wieder nach vorne zu fahren“, unterstreicht der BMW-Werksfahrer.

    Audi beweist schonensten Umgang mit den Hankook-Reifen

    WĂ€hrend Mercedes mit dem C63 AMG scheinbar die beste Lösung fĂŒrs Zeittraining auf die Hankook-Reifen gestellt hat, hat der RS 5 von Audi Vorteile ĂŒber die Renndistanz, insbesondere dank des schonenden Umgangs mit den Reifen. „Wir haben im Winter bei den Tests sehr viel Wert darauf gelegt, weil wir wussten, dass die Renn-Performance bei den neuen Regeln entscheidend sein wird“, sagt Mattias Ekström, derzeit Gesamtsechster mit 32 Punkten. Beim zweiten Rennen am Lausitzring narrte der Schwede die Konkurrenz mit einem Boxenstopp in Runde eins, anschließend fuhr der „ReifenflĂŒsterer“ von Rang acht beim Start bis auf Platz zwei vor.

    Budapest – quasi Heimspiel fĂŒr Audi

    Der Auftritt der DTM in Budapest ist fĂŒr Audi gewissermaßen ein Heimspiel. Das Werk in GyƑr ist nur eineinhalb Stunden von der Rennstrecke entfernt, viele der rund 11.000 Mitarbeiter werden vor Ort sein. 2016 feierten die IngolstĂ€dter zwei Doppel-Siege durch Mortara und Green sowie Ekström und Tambay. Insgesamt verzeichneten die Autos mit den vier Ringen in diesem Jahr elf Top-Ten-Platzierungen und zum ersten Mal gelang es einem Automobilhersteller, die ersten vier Startreihen bei einem DTM-Rennen fĂŒr sich zu behaupten. BMW hofft derweil auf die Trendwende. Nicht ganz unbegrĂŒndet. Insbesondere im zweiten Rennen des Vorjahres waren die MĂŒnchner mit den PlĂ€tzen drei, vier, fĂŒnf, sieben und neun omniprĂ€sent in den Top Ten.

    Der 4,381 Kilometer lange Hungaroring gilt als anspruchsvolle Strecke. FĂŒr Mercedes-AMG-Pilot Paul Di Resta ist der Kurs im Land der Magyaren „eine echte Herausforderung. Es ist schwierig, hier das richtige Setup zu finden. Die Charakteristik ist nĂ€mlich ganz anders als bei den ĂŒbrigen Strecken“. Sein Markenkollege Gary Paffett ergĂ€nzt: „Die Strecke weist viele Kurven und nur relativ wenige Geraden auf. Die meisten Kurven sind mittelschnell, es gibt aber auch einige schnellere Kurven. Es ist ein interessantes Layout.“

    Die Fahrer erwartet in der Tat ein Streckenverlauf, der ihre Grenzen auslotet. Zahlreiche langsame Kurven machen das Überholen zu einer kniffligen Aufgabe. Langsam ist es am Hungaroring an mehreren Stellen: Kurve eins und zwei werden jeweils im zweiten Gang genommen, gleiches gilt fĂŒr die Schikane. Spannend wird es in den Kurven vier und elf, jeweils im vierten Gang bei rund 160 km/h, einmal nach links, einmal nach rechts. In diesen Passagen wirkt die höchste Querbeschleunigung. Und diese Passagen erwischt man besser prĂ€zise, denn ein Fehler im KurvengeschlĂ€ngel des „flachen Tellers“ rĂ€cht sich. Diesen Beinamen erhielt der Hungaroring aufgrund seiner Topografie. WĂ€hrend der Kurs in einem Tal liegt, können die Zuschauer von den höher gelegenen TribĂŒnen rund 80 Prozent der Strecke einsehen. Die beste Gelegenheit zum Überholen bietet sich am Ende der langen Start-Ziel-Geraden, beim Anbremsen aus ca. 250 km/h, bevor die Strecke scharf nach rechts abknickt.

    Topics: DTM |