Motorsport Magazin Rhein-Berg
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    DTM: Emil Frey Racing mit Punkteergebnisse im Regenchaos am Nürburgring

    Von Sascha Kröschel | 6.August 2023

    Emil Frey Ferrari 296 GT3

    Emil Frey Racing debütierte am vergangenen Wochenende mit dem neuen Ferrari 296 GT3 beim DTM-Wochenende am Nürburgring. Leider erlebte das Team eine Achterbahn der Gefühle: während der Holländer Thierry Vermeulen in beiden Rennen jeweils Punkte für das Team holen konnte, erlebte sein Teamkollege Jack Aitken viel Pech und bittere Enttäuschungen. Doch die Schwierigkeiten, die das Team zuletzt bei den Boxenstopps hatte, waren beseitigt und sowohl am Samstag wie auch am Sonntag belegte man die Spitzenposition mit dem schnellsten Boxenstopp.

    Rennen 1 – Samstag, 05. August 2023:

    Das erste Qualifying fand am Samstagmorgen bei trockenen Streckenverhältnissen statt. Jack Aitken setzte im Nummer 14 Emil Frey Racing Ferrari die fünftschnellste Zeit mit einem Abstand von 0,320 Sekunden auf die Pole Position. Sein Teamkollege Thierry Vermeulen im Schwesterauto mit der Nummer 69 belegte den 14. Startplatz – die Strategie für das Rennen war ebenfalls vielversprechend.

    Beim fliegenden Start bei noch trockener Strecke gingen die beiden Emil Frey Racing Piloten jeweils von der rechten Seite der Startaufstellung ins Rennen. Während Jack Aitken seinen fünften Platz behauptet, machte Thierry Vermeulen auf der ersten Runde eine Position gut und lag auf dem 13. Rang. Über die nächsten Runden lieferte sich der Holländer einige spannende Duelle, verlor mal eine Position, die er aber dann kurz darauf wieder zurückerobern konnte.

    Ab der elften Runde setzte leichter Regen ein, der allerdings nicht von langer Dauer war. Zum Boxenstopp-Fenster holte das Team zuerst den an Platz 5 liegenden Jack Aitken in Runde 17 an die Box. Leider war das Glück diesmal nicht auf der Seite des Schweizers Teams, denn eine Runde später gab es eine Full-Course-Yellow und somit wurde die Nummer 14 auf die hinteren Plätze durchgereicht. Thierry Vermeulen kam zum obligatorischen Boxenstopp in der 20. Runde und wieder eine Runde später und mit noch 25 Minuten bis zum Rennende öffnete erneut der Himmel seine Pforten und es regnete stark.

    Jack Aitken kam abermals zuerst an die Box, doch der in der Nachbarbox stehende Frank Perera im Lamborghini Huracan GT3 EVO 2 wurde unglücklicherweise von seiner Boxenmannschaft zu früh losgeschickt und krachte dabei in den an die Box fahrenden Jack Aitken. Glück im Unglück hatte das Team, denn der Ferrari wurde nicht beschädigt, man verlor allerdings wertvolle Zeit durch den Zwischenfall. Damit musste sich Jack Aitken auf dem letzten Platz im Rennen einsortieren. In der 25. Runde gab es schließlich eine Safety-Car Phase und da der Regen eine Runde zuvor wieder aufgehört hatte, kam die Nummer 14 erneut an die Box, um sich Slicks abzuholen. Von da an machte man sich an die Schadensbegrenzung und nutzte die letzten Runden als Testeinheit für den Sonntag.

    Durch die gute Strategie fand sich Thierry Vermeulen auf einem soliden neunten Platz. In einem spannenden Zweikampf zog der Holländer dann gegen den auf der Geraden deutlich schnelleren #3 Audi R8 LMS GT3 EVO II leider den Kürzeren und beendete das Rennen dennoch auf einem guten zehnten Platz mit soliden Punkten für das Team und die Meisterschaft.

    Rennen 2 – Sonntag, 06. August 2023:

    Das Zeittraining am Sonntagmorgen wurde als „Wet Session“ gestartet. Kurz nach Beginn wurde das Qualifying wegen eines Unfalls kurzfristig unterbrochen. Jack Aitken war zu dem Zeitpunkt auf einer schnellen Runde unterwegs und verlangsamte etwas zu spät. Aufgrund dieser Tatsache wurde ihm seine schnellste Runde für Platz 3 gestrichen und so startete der Engländer nach einer Strafe von dem sechsten Platz ins zweite Rennen. Sein Teamkollege Thierry Vermeulen hatte ebenso Pech: erst steckte er im Verkehr fest und nach dem späten Reifenwechsel war es schwierig die neuen Slicks rechtzeitig zum Arbeiten bringen. So ging er von einem enttäuschenden 23. Startplatz in das 60-minütige Rennen.

    Das zweite Rennen fand unter extrem schwierigen Bedingungen statt. Starker Regen setzte schon zur Startaufstellung ein und hielt sich kontinuierlich bis zum Rennende. Nach zwei Formationsrunden erwischte Thierry Vermeulen einen unglaublichen Start und machte ganze neun Positionen in der ersten Runde gut und fuhr zu dem Zeitpunkt die beste Zeit im zweiten Sektor. Jack Aitken hatte zu Beginn tolle Zweikämpfe, doch leider rutsche er dabei in Kurve 5 von der Strecke, konnte aber aus eigener Kraft wieder zurück ins Renngeschehen eingreifen. Jedoch war das Rennen des Engländers mit diesem Zwischenfall leider nicht mehr zu verbessern. Von P13 holte er sich in der 20. Runde neue Reifen und beendete dann schließlich das schwierige Rennen auf Platz 18.

    Thierry Vermeulen nutzte die FCY-Phase und wechselte seine Reifen in Runde 22. Er lag zu diesem Zeitpunkt auf einem starken fünften Rang. Bis zum Ende des Rennens hatte er viele starke Zweikämpfe und beendete das Rennen, das hinter dem Safety-Car über die Ziellinie geführt wurde, auf einem tollen achten Platz. Er holte, wie schon am Samstag, wichtige Punkte für sich und das ganze Team.

    Teamstimmen Emil Frey Racing

    Jürg Flach, Technical Director: „Ich bin mit diesem Wochenende zufrieden. Eine BoP-Änderung für Sonntag hat uns erstmals in die Lage gebracht, aus eigener Kraft, um Positionen zu kämpfen. Aus Thierry´s Sicht lief das Wochenende extrem positiv, denn er hat ganz starke Rennen abgeliefert. Heute haben wir seinen ersten Stint maximiert und von der FCY-Phase profitiert. Andererseits hatte Jack nach seinen starken Qualifyings weniger Rennglück. Ich wäre gerne mit einem Podium nach Hause gefahren, jedoch bin ich sehr glücklich über unsere sehr schnellen Boxenstopps und die gesamte Teamarbeit. Eine starke Teamleistung die mit guten Punkten belohnt wurde.“

    Lorenz Frey-Hilti, Team Principal: „Das Team hatte wirklich mit sehr schwierigen Bedingungen am Nürburgring zu kämpfen. Im Qualifying lieferte Jack immer eine starke Leistung, Thierry Vermeulen hatte wiederum in den Rennen mit zwei Top 10- Plätzen aufhorchen lassen. Wenn man die ganzen schwierigen Umstände berücksichtigt, die wir zu bewältigen hatten, so bin ich mit dem allgemeinen Ergebnis doch zufrieden. Wir konnten erstmals überhaupt in diesem Jahr in einem DTM-Rennen auch richtig um Positionen kämpfen. Außerdem, hatte das Team hart daran gearbeitet, die Boxenstopps zu verbessern. Die Anstrengungen haben sich offensichtlich gelohnt. Alles in allem ein zufriedenstellendes Rennwochenende.“

    Fahrerstimme Ferrari 296 GT3 #14

    Jack Aitken (Grossbritannien): „Es war leider viel Pech dabei an diesem Wochenende. Ich meine, das ist etwas, das die Leute oft sagen, aber wir hatten hier wirklich großes Pech. Wir haben den Boxenstopp am Samstag vor dem FCY-Fenster ausgeführt, so dass wir von P5 fast auf die letzte Position zurückgefallen sind. Und dann hatten wir den Unfall am Samstag mit Frank (Perera) in der Box, der etwas unglücklich war, da sie ihn ungeachtet von unserem herannahenden Auto von der Pit-Position losschickten. Am Sonntag gab es eine Runde nach unserem Boxenstopp eine Full-Course-Yellow, also wieder enormes Pech. Das einzig Positive war, dass das Auto nicht wirklich beschädigt wurde und wir weitere Tests für das Rennen am Sonntag durchführen konnten. Am Sonntag waren es schwierige Bedingungen und nach meinem Verbremser und dem schlechten Timing beim Boxenstopp musste ich mich mit Platz 18 zufriedengeben – was natürlich nach dem sechsten Startplatz sehr enttäuschend war.“

    Fahrerstimme Ferrari 296 GT3 #69

    Thierry Vermeulen (Niederlande): „Ich denke, insgesamt hatten wir kein schlechtes Wochenende. Das Qualifying war ziemlich knifflig zu gestalten. Mein Teamkollege Jack war recht schnell, aber ich konnte im Qualifying nicht mit ihm mithalten. Aber im Rennen wussten wir, dass wir eine gute Abstimmung haben. Leider fehlte uns am Samstag hier auf den Geraden ein bisschen der Top-Speed. Wenn man in der Spitzengruppe gefahren ist, war es schwierig mitzuhalten und ich musste aggressiv verteidigen. Ich denke, wir müssen uns im Qualifying weiter verbessern. Trotz allem Auf und Ab konnte ich zweimal Punkte für das Team holen und damit bin ich sehr zufrieden.“

    Topics: DTM |