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StraĂenzugelassener Ford Mustang GTD darf mehr als der GT3
Von Sascha Kröschel | 17.September 2023

Wenn Ford im nĂ€chsten Jahr den neuen Mustang auf den Markt bringt, dann wird sich darunter auch eine straĂenzugelassene Version mit auffĂ€lligem HeckflĂŒgel befinden. Der Mustang GTD wird das erste Serienmodell der Marke mit Drag Reduction System (DRS) sein. Es handelt sich bei dem Supersportwagen um das Pendant zum neuen GT3-Rennwagen, der ab Januar 2024 in internationalen GT3-Serien und bei den 24 Stunden von Le Mans antritt. Ford strebt fĂŒr den GTD eine Rundenzeit von unter sieben Minuten fĂŒr die Nordschleife des NĂŒrburgrings an.
Das Drag Reduction System setzt sich aus hydraulisch verstellbaren Luftleitelementen im Front- und Heckbereich zusammen. Die Technik ist von der Formel 1 bekannt, im GT3-Sport aber beispielsweise verboten. Das DRS verĂ€ndert je nach Bedarf den Anstellwinkel des und der so genannten Flaps im vorderen Unterboden. Es soll den Zielkonflikt zwischen geringem Luftwiderstand fĂŒr hohe Endgeschwindigkeiten auf der einen und viel aerodynamischem Abtrieb fĂŒr schnelle Kurvenfahrten auf der anderen Seite aufzuheben. Bei Geradeausfahrt auf lĂ€ngeren Geraden, wenn maximales Tempo gefragt ist, öffnet sich das obere Element des Schwanenhals-HeckflĂŒgels und die beiden kleinen Klappen im Bugbereich schlieĂen sich. Dies ermöglicht einen ungehinderten Luftstrom unterhalb des Fahrzeugs und in der Heckpartie.
In schnellen Kurven hingegen kommt es auf aerodynamisch generierten Abtrieb an: Je stĂ€rker der Mustang GTD durch den Luftstrom auf die Fahrbahn gepresst wird, desto mehr SeitenfĂŒhrung kann das Auto aufbauen. In diesem Fall klappt das bewegliche Spoilerelement des HeckflĂŒgels nach unten und stellt sich damit steiler in den Wind. Zeitgleich öffnen sich die schmalen Flaps im seitlichen Frontbereich und lenken einen Teil der Unterboden-Luftströmung gezielt in die RadhĂ€user, wo sie durch die so genannten Louvres entweichen können. Diese EntlĂŒftungslamellen im oberen und hinteren KotflĂŒgelbereich erzeugen bei hohem Tempo einen Unterdruck, der die VorderrĂ€der wie ein Sog stĂ€rker an die StraĂe saugt. Parallel dazu werden Luftturbulenzen durch die rotierenden VorderrĂ€der von der Karosserie abgelenkt. Das steigert das Einlenk- und Kurvenverhalten. FĂŒr Fahrten auf der Rennstrecke kann das Fahrwerk vier Zentimeter tiefergelegt werden.
âJede OberflĂ€che, Karosserieöffnung und LuftfĂŒhrung auf und unter dem Mustang GTD erfĂŒllt eine funktionale Aufgabeâ, erlĂ€utert Greg Goodall, Leitender Ingenieur des Mustang GTD-Projekts. âDen einen Luftstrom setzen wir gezielt fĂŒr die KĂŒhlung ein, andere dienen der Aerodynamik und dem Downforce. In der Summe sorgen sie dafĂŒr, dass der Mustang GTD unter allen Bedingungen auf den Geraden ebenso wie in Kurven schneller wird. Dabei kommt es auch auf den sogenannten aerodynamischen Schwerpunkt an, der zwischen Vorder- und Hinterachse ausgewogen bleiben muss. Bei der Serienversion können wir dies erstmals durch das Drag Reduction System managen. Im GT3-Motorsport dĂŒrfen wir das DRS nicht verwenden – auch wenn unsere Le-Mans-Rennfahrer liebend gerne auf diese Technologie des Mustang GTD zurĂŒckgreifen wĂŒrden.â
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