Motorsport Magazin Rhein-Berg
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    IMSA: Porsche beendet Saison 2023 auf Platz zwei der Herstellerwertung

    Von Sascha Kröschel | 15.Oktober 2023

    • Jaminet/Tandy/Vanthoor scheiden nach UnfĂ€llen vorzeitig aus
    • Campbell/Nasr/Newgarden werden fĂŒr Kampf nicht belohnt
    • Proton Competition feiert mit dem Porsche 963 erste Podiumsplatzierung
    • Porsche 911 GT3 R-Kundenteams in beiden GT-Klassen auf PodestplĂ€tzen

    Die beiden Porsche 963 des Werksteams Porsche Penske Motorsport sind fĂŒr einen unermĂŒdlichen Kampf um die Meisterschaft nicht belohnt worden. Im letzten Saisonrennen der IMSA WeatherTech SportsCar Championship auf der Road Atlanta kamen die beiden rund 515 kW (700 PS) starken Hybrid-Prototypen aus Weissach auf den Positionen vier und zehn der Topklasse GTP in die Wertung. Der baugleiche LMDh-Rennwagen des Kundenteams Proton Competition beendete das sogenannte „Petit Le Mans“ ĂŒber zehn Stunden als Dritter auf dem Siegerpodest. In beiden GT-Klassen erreichten Porsche-Kundenteams mit dem 911 GT3 R das Podium.

    Bei sonnigen Bedingungen und vor großer Zuschauerkulisse im US-Bundesstaat Georgia erlebten nahezu alle Beteiligten ein Wechselbad der GefĂŒhle. Das Werksteam Porsche Penske Motorsport war mit großen Hoffnungen auf den Gewinn des Herstellertitels in den Wettbewerb gestartet. Auch in der Fahrermeisterschaft hatten die Stammfahrer-Paarungen Nick Tandy und Mathieu Jaminet (Startnummer 6) sowie Matt Campbell und Felipe Nasr (Nummer 7) noch Chancen. Doch der Traum vom Gewinn des Titels im ersten Jahr der neuen GTP-Topklasse platzte fĂŒr das britisch-französische Duo schnell. Nach nur 75 Minuten Renndauer wurde Tandy unverschuldet von zwei Konkurrenten getroffen. Die Startnummer 6 wurde nach umfangreichen Reparaturarbeiten noch einmal auf die Strecke geschickt, landete aber nach einem Kontakt erneut in den Barrieren – und somit endgĂŒltig im Aus. Zu diesem Zeitpunkt war Werksfahrer Laurens Vanthoor am Steuer des Porsche 963.

    Fortan konzentrierten sich die Hoffnungen auf das Schwesterauto mit der Nummer 7. Nach rund zweieinhalb Stunden wuchtete Campbell den 963 mit starken Überholmanövern erstmals in FĂŒhrung. Zu jenem Zeitpunkt lagen Porsche, das Team Porsche Penske Motorsport und die Fahrer Campbell/Nasr an der Spitze der Gesamtwertungen. Indycar-Star Josef Newgarden, der das Stammpersonal ergĂ€nzte, hielt in seinen Stints den Kontakt zu den FĂŒhrenden und ĂŒbergab an den Brasilianer Felipe Nasr. Dieser hĂ€ndigte die Nummer 7 rund drei Stunden vor dem Ende auf Platz fĂŒnf liegend wieder an den Australier. Mit starken Rundenzeiten und voller Entschlossenheit setzte Campbell zur Aufholjagd an – wurde aber durch fĂŒnf Safety-Car-Phasen jĂ€h eingebremst. Das Rennen wurde schließlich unter Gelb beendet, Überholmanöver waren nicht mehr möglich. Campbell/Nasr/Newgarden beendeten das „Petit Le Mans“ auf Platz vier.

    „Wir haben gekĂ€mpft bis zur letzten Runde, aber wir hatten heute einfach nicht das notwendige GlĂŒck“, bilanziert Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. „Die Nummer 6 war sehr frĂŒh unverschuldet raus aus der Titelentscheidung. Auch der Crew im Schwesterauto fehlte in der Schlussphase vor allem beim letzten Tankstopp das nötige QuĂ€ntchen GlĂŒck. Mit drei Saisonsiegen und zwei Pole-Positions im ersten Jahr des Porsche 963 mĂŒssen wir uns keinesfalls verstecken. Die Ergebnisse in der zweiten SaisonhĂ€lfte waren ein klarer Beweis fĂŒr eine enorme Steigerung wĂ€hrend des Jahres. Gratulation an die Champions der IMSA-Saison 2023 und ebenso an unser Kundenteam Proton Competition, das auf der Road Atlanta erstmals auf das Podest gefahren ist.“

    „Cadillac hat in einem spannenden Finale die Titel geholt. Dazu gratulieren wir herzlich“, erklĂ€rt Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh. „GlĂŒckwunsch auch an Proton Competition. Unsere Kundenmannschaft hat sich den heutigen Podestplatz mit dem Porsche 963 redlich erkĂ€mpft. Wir haben heute nach dem Unfall der Nummer 6 alles versucht, um mit dem Schwesterauto ganz nach vorn zu kommen. Leider hat das nicht mehr funktioniert. Wir waren schnell, es war eng, aber wir haben es einfach nicht zusammengebracht. Die anderen waren heute schlichtweg etwas besser.“

    „Im letzten Rennen des ersten Jahres mit dem Porsche 963 und unserem neuen Team haben wir nicht das Ergebnis geholt, das wir uns erhofft hatten“, fasst Jonathan Diuguid zusammen. Der Leitende Direktor Porsche Penske Motorsport ergĂ€nzt: „Wir haben alle restlos alles gegeben. Die Nummer 6 fiel aufgrund von UnfĂ€llen aus dem Rennen, mit der Nummer 7 haben wir alles auf eine Karte gesetzt. Leider kamen einige Gelbphasen fĂŒr uns zu ungĂŒnstigen Zeitpunkten. Andere Autos wurden nach vorn gespĂŒlt, die eigentlich wĂ€hrend des Rennens kaum an der Spitze waren. Wir hĂ€tten gern einen Titel gewonnen, leider ist das nicht gelungen. Das wollen wir 2024 Ă€ndern!“

    Einer der Profiteure eines Boxenstopp-Pokers in der vorletzten Gelbphase war das Porsche Kundenteam Proton Competition. Der 963 mit der Startnummer 59, pilotiert von Werksfahrer Gianmaria Bruni aus Italien, dem Schweizer Neel Jani und Harry Tincknell aus Großbritannien erreichte das Ziel auf Platz drei. Der baugleiche Prototyp von JDC-Miller MotorSports, den sich die Stammpiloten Mike Rockenfeller (Deutschland) und Tijmen van der Helm (Niederlande) mit dem britischen Ex-Formel-1-Weltmeister Jenson Button teilten, fuhr auf Position fĂŒnf.

    Porsche beendet die Saison 2023 in der IMSA-Serie auf Platz zwei der Herstellerwertung. In der Fahrermeisterschaft rangieren die Stammpiloten Jaminet/Tandy und Campbell/Nasr punktgleich auf der vierten und fĂŒnften Position.

    GTD-Klassen: Porsche 911 GT3 R beendet 10-Stunden-Rennen auf dem Podium
    Auch in den beiden GT-Kategorien bot das Saisonfinale Hochspannung bis zum Schluss. In der GTD-Pro-Klasse kĂ€mpfte Werksfahrer KĂ©vin Estre am Steuer des Porsche 911 GT3 R von Pfaff Motorsports in den letzten zwei Stunden um den Sieg. Am Ende fehlten dem Franzosen, der sich die Nummer 9 mit den Stammpiloten Klaus Bachler (Österreich) und Patrick Pilet (Frankreich) teilte, auf Platz zwei nur 0,980 Sekunden zum Triumph.

    In der GTD-Klasse lag die Startnummer 16 von Wright Motorsports bis zur drittletzten Runde ebenso auf Kurs zu Platz zwei, doch ein Unfall mit anschließendem Feuer beendete das Rennen kurz vor Schluss. Auch wurde der Porsche unverschuldet aus dem Rennen katapultiert. Der Neunelfer der Kundenmannschaft AO Racing fiel in jener Phase ebenfalls aus den Top 3. Es profitierte die Nummer 77 von Wright Motorsports, die sich knapp vor dem Kunden-Porsche von Kellymoss with Riley den dritten Platz sicherte. In der Herstellerwertung der GTD-Klasse belegt der Sportwagen-Hersteller aus Stuttgart am Ende der Saison den dritten Rang.

    Fahrerstimmen zum Rennen

    Nick Tandy (Porsche 963 #6): „Der Tag war von vorne bis hinten nicht gut fĂŒr uns. Es war natĂŒrlich großes Pech, so frĂŒh im Rennen in den unverschuldeten Unfall verwickelt zu werden. So etwas gibt es im Sportwagen-Sport immer wieder. Jedes Mal hoffe ich als Fahrer, das ich davon nicht betroffen sein werde. Aber heute hat es uns getroffen. Schade, denn unser Auto war extrem gut. Nach dem zweiten Unfall mussten wir endgĂŒltig aufgeben. Schlechte Tage wie diese lassen uns erst richtig spĂŒren, wie richtig gut andere Phasen im Verlauf der Saison waren. Du kannst nicht immer an der Spitze sein, sondern es gibt auch schlechte Tage. Einen solchen hatten wir heute leider.“

    Josef Newgarden (Porsche 963 #7): „Dass ich mit Porsche und dem Team Porsche Penske Motorsport beim ‚Petit Le Mans‘ antreten durfte, war eine Ehre und eine ganz besondere Erfahrung. Mein zweiter Stint hat mir besser gefallen als der erste, aber insgesamt war es einfach nur großartig. Ich habe erstmals in einem GTP-Auto an einem Rennen teilgenommen und dabei unglaublich viel gelernt. Das nehme ich nun mit und nutze diese Erfahrungen zukĂŒnftig.“

    Jenson Button (Porsche 963 #5): „Mein erstes IMSA-Rennen, meine ersten Erlebnisse auf der Road Atlanta und meine ersten Erfahrungen im Porsche 963 – es war riesig! Ich habe es rundherum genossen. Ich habe einen tollen ersten Stint absolviert und mich dabei immer mehr an die Grenzen herangetastet. Dabei gab es fĂŒr mich enorm viel bezĂŒglich des Überrundungsverkehrs zu lernen. Der zweite Stint war schwieriger, weil die Reifen so viele verĂ€nderte Einstellungen verlangten. Das war angesichts meiner drei Stunden im Auto bei Tests echt viel Arbeit. Es war ein großartiger Spaß, sich mit den GrĂ¶ĂŸen dieses Sports messen zu dĂŒrfen.“

    Gianmaria Bruni (Porsche 963 #59): „Auch wenn Porsche heute nicht die ganz großen Pokale geholt hat, so war es aber fĂŒr unser Team ein großartiger Tag. Die Mannschaft von Proton hat ĂŒber Monate unglaublich hart gearbeitet. Am Morgen des Renntages haben wir uns zusammen an einen Tisch gesetzt und gesagt, dass wir möglich null Fehler machen möchten. Wenn wir uns aus allem heraushalten, dann kommen wir automatisch nach vorn. Genau das ist gelungen. Ich freue mich sehr fĂŒr Christian Ried und seine gesamte Mannschaft.“

    KĂ©vin Estre (Porsche 911 GT3 R #9): „Es ist ein sehr gutes Ergebnis fĂŒr Pfaff Motorsports und fĂŒr Porsche. Platz zwei ist toll, aber auch der Sieg lag in Reichweite. Über zehn Stunden haben wir alles gegeben und darum gekĂ€mpft. In den letzten 90 Minuten bin ich am absoluten Limit gefahren – Qualirunde an Qualirunde. Es war sehr risikoreich. Der Kollege im Mercedes vor mir hat keinen Fehler gemacht. Ich kam einfach nicht mehr vorbei. Unter dem Strich ist es zum Abschluss des Jahres ein gutes Ergebnis fĂŒr das Team und fĂŒr alle Fahrer.“

    Ergebnisse Rennen

    GTP-Klasse:
    1. Braun/Blomqvist/Castroneves (USA/UK/USA), Acura #60, 395 Runden
    2. Van der Zande/Bourdais/Dixon (NL/F/NZ), Cadillac #01, 395 Runden
    3. Bruni/Tincknell/Jani (I/UK/CH), Porsche 963 #59, 395 Runden
    4. Campbell/Nasr/Newgarden (AUS/BR/USA), Porsche 963 #7, 395 Runden
    5. Rockenfeller/van der Helm/Button (D/NL/UK), Porsche 963 #5, 395 Runden
    10. Tandy/Jaminet/Vanthoor (UK/F/B), Porsche 963 #6, 196 Runden

    GTD-Pro-Klasse:
    1. Juncadella/Gounon/Engel (E/F/D), Mercedes-AMG #79, 370 Runden
    2. Bachler/Pilet/Estre (A/F/F), Porsche 911 GT3 R #9, 370 Runden
    3. Pier Guidi/Serra/Rigon (I/BR/I), Ferrari #62, 370 Runden

    GTD-Klasse:
    1. Spinelli/Goikhberg/Liddy (I/CDN/USA), Lamborghini #78, 370 Runden
    2. Foley/Gallagher/Dinan (USA/USA/USA), BMW #96, 370 Runden
    3. Brynjolfsson/Hindman/Root (USA/USA/USA), Porsche 911 GT3 R #77, 370 Runden
    4. Brule/Udell/Andlauer (USA/USA/F), Porsche 911 GT3 R #92, 370 Runden
    8. Hyett/Priaulx/Jeannette (USA/UK/USA), Porsche 911 GT3 R #80, 370 Runden
    11. Hardwick/Heylen/Robichon (USA/B/CDN), Porsche 911 GT3 R #16, 367 Runden

    Topics: Motorsport |