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    DTM: Lokalmatadore völlig ortsfremd

    Von Kerstin Prange | 11.August 2018

    In Brands Hatch sind sogar die Lokalmatadore völlig ortsfremd. Fragt man Jamie Green und Gary Paffett, wann sie zuletzt auf dem Grand-Prix-Kurs in Brands Hatch gefahren sind, mĂŒssen sie mehr als ein Jahrzehnt zurĂŒck in ihren Erinnerungen kramen. Auch der Dritte im Bunde bei der freitĂ€glichen Pressekonferenz vor den beiden DTM-Rennen in der Grafschaft Kent, Augusto Farfus, ist nicht vertraut mit dem anspruchsvollen Kurs der alten Schule.

    „Alle sind gleich unvorbereitet, auf das, was sie erwartet“, sagt Mercedes-AMG-Pilot Paffett, der in der Fahrerwertung mit 148 Punkten vor Markenkollege Paul Di Resta (121) und BMW-Pilot Timo Glock (101) fĂŒhrt.„Brands Hatch ist nicht nur ein Kurs, den wir kaum kennen, sondern er ist auch noch sehr herausfordernd. Jeder kleine Fehler wird teuer. Wenn man uns ein Rennwochenende so schwer wie möglich machen wollte, hĂ€tte man es nicht besser planen können. Das ist die hĂ€rteste Aufgabe fĂŒr alle Fahrer seit langem in der DTM.“

    Auch Jamie Green hat ein Heimspiel. Der britische Audi-Pilot ist mit elf Punkten indes Letzter der Fahrerwertung. Nicht nur die fehlende Erfahrung mit der Strecke, auch der straffe Zeitplan ist bei ihm ein Thema:

    „Ich habe lieber ein Heimrennen als keines und freue mich, dass wir zurĂŒck sind in Großbritannien. Allerdings wĂŒrde auch gerne in Donington fahren, das ist meine echte Heimstrecke. Es ist toll fĂŒr meine Landsleute, dass sie sich nicht in einen Flieger setzen mĂŒssen, um uns bei einem Rennen zu sehen. Es wird ein spannendes Wochenende werden. Auf diesem Level in der DTM haben wir das normalerweise nicht in der Form. Wir haben kein Freies Training am Freitag, um danach die Daten auswerten zu können und nur fĂŒnf Minuten zwischen beiden Freien Trainings am Samstag. Das könnte fĂŒr eine durcheinandergewĂŒrfelte Startaufstellung sorgen.“

    Ähnlich sieht es BMW-Pilot Augusto Farfus. Der Brasilianer war 2013 auf dem 1,973 km langen Indy-Circuit Zweiter in der Qualifikation.

    Lokalmatadore völlig ortsfremd

    #15 Augusto Farfus, BMW M4 DTM | foto: aos – Brands Hatch 2018

    „Brands Hatch ist eine der letzten altmodischen Strecken und sehr speziell“, weiß Farfus. „Es wird nicht einfach werden. FĂŒr den Samstag musst du ohne Daten eine Vorhersage treffen. Wir haben einen mit Terminen vollgepackten Samstag, innerhalb von ein paar Stunden fahren wir zwei Freie Trainings, eine Qualifikation und das Rennen. Da hast du keine Zeit fĂŒr Feinjustierungen. Und erst danach kannst du Änderungen an deinem Auto fĂŒr Sonntag vornehmen. Es wird schwierig und es wird meiner Meinung nach aufgrund dessen sehr unterschiedliche Ergebnisse geben.“

    Die Berg- und Talbahn in Brands Hatch ist legendĂ€r aufgrund ihres Streckenprofils. FĂŒr die DTM-Asse geht es nach fĂŒnfjĂ€hriger Abwesenheit erstmals auf den 3,908 Kilometer langen Kurs. FrĂŒher ging es nach Kurve 4, Surtees, rechts in Richtung Kurzanbindung. An diesem Wochenende folgt die lange Gerade in Richtung Turn 5, Hawthorn Bend. Die fĂŒnf zusĂ€tzlichen Kurven sind fast ausschließlich Rechtskurven, wodurch der linke Vorderreifen stark belastet wird. Kurven mit wohlklingenden Namen wie Paddock Hill Bend, Hawthorn Bend, Westfield Bend oder Clark Curve flĂ¶ĂŸen jedem Fahrer gehörigen Respekt ein. Paffett hat es besonders die erste Kurve angetan:

    Lokalmatadore völlig ortsfremd

    #2 Gary Paffett, Mercedes AMG C63 DTM | foto: aos – Brands Hatch 2018

    „Paddock Hill Bend ist eine unglaubliche Kurve. Es gibt nicht so viele Kurven im Motorsport mit diesen HöhenĂ€nderungen. Es gibt hier aber grundsĂ€tzlich keine einfache Kurve. Sie sind alle knifflig.“

    Green ist da völlig anderer Meinung, zumindest was besagte Kurve angeht:

    „Die Strecke ist sensationell. Sie erinnert mich an eine kleine Nordschleife. Wir werden Spaß haben, aber es wird auch hart. Jede Kurve ist ungewöhnlich und interessant. Abgesehen von Paddock Hill Bend. Diese Kurve hasse ich. Das ist die schlimmste Kurve der Welt. Die Strecke hat den typischen britischen Charme mit den ganzen BĂ€umen an jeder Kurve. Es ist eine ganz andere Umgebung als bei den modernen Rennstrecken.“

    Dass ein Heimspiel nicht nur Vorteile bringt, musste Paffett unterdessen in den letzten Tagen erleben. Die Anreise war kurz, die Wunschliste lang.

    „Es kommen einige Freunde und die ganze Familie, um mich hier fahren zu sehen. Ich musste viele Tickets fĂŒr die Rennen an der Hotelrezeption hinterlegen. Insofern hatte ich mehr Arbeit als sonst. Ich hoffe, ich habe niemanden vergessen“, sagt der Brite lĂ€chelnd.

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