Motorsport Magazin Rhein-Berg
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    Konsequente Ursachenforschung beim Dakar-Test von Audi Sport

    Von Sascha Kröschel | 31.Mai 2023

    Audi RS Q e-tron

    Das Team Audi Sport hat nach der Rallye Dakar 2023 einen analytischen Test fĂŒr Fahrwerk und Reifen vorbereitet. In der Bilanz des Audi RS Q e-tron standen im Januar insgesamt 14 Podiumsergebnisse an 15 Veranstaltungstagen, aber auch verschiedene RĂŒckschlĂ€ge. WĂ€hrend das innovative elektrische Antriebskonzept tadellos funktionierte, warfen ReifenschĂ€den die drei Fahrerteams Mattias Ekström/Emil Bergkvist, StĂ©phane Peterhansel/Edouard Boulanger und Carlos Sainz/Lucas Cruz beim wichtigsten Wettbewerb des Jahres deutlich zurĂŒck. ErgĂ€nzend zur Analyse seit Januar komplettierte das Team seine Ursachenforschung im Mai mit einem Test in Saudi-Arabien.

    Audi-Motorsportchef Rolf Michl hatte seiner Mannschaft eine klare Vorgabe gemacht: „Unsere Technik, das gesamte Team und unsere Fahrer und Beifahrer haben das Potenzial, ganz vorne zu fahren. Das haben unsere Etappenergebnisse bewiesen. Umso Ă€rgerlicher war es, dass uns ReifenschĂ€den und andere Probleme im Januar zurĂŒckgeworfen haben. Nun gilt es, Lösungen zu finden. Unser systematisch angelegter Test war nach der theoretischen Analyse der nĂ€chste wichtige Schritt auf diesem Weg.“ Das Team Audi Sport und die drei Fahrer Mattias Ekström, Carlos Sainz und StĂ©phane Peterhansel haben zu diesem Zweck in der dritten Maiwoche mehrere Tage in Saudi-Arabien gearbeitet.

    Mit zwei verschiedenen Reifentypen von Einheits-Reifenlieferant BF Goodrich hat die Mannschaft die LeistungsfĂ€higkeit verglichen und versucht, erneut die Bedingungen fĂŒr die SchĂ€den vom Januar zu schaffen, um Gegenmaßnahmen zu erarbeiten. Dabei standen verschiedene Strecken zur VerfĂŒgung: Auf einer Sprintstrecke von knapp 13 Kilometern LĂ€nge mit Schotter und Sand untersuchten die Ingenieure Performance-Aspekte. Über eine Distanz von rund 110 Kilometern auf einem steinigen Parcours ging es um Haltbarkeit und Schadensbilder. Ebenso stand die Arbeit mit den StoßdĂ€mpfern auf dem Programm, da sich das Fahrwerk auf den rauen UntergrĂŒnden zuverlĂ€ssig, aber auch konstant und leistungsfĂ€hig verhalten muss. Mess-Sensorik im Fahrwerk fĂŒr Lasten und Beschleunigungen unterstĂŒtzte diese Analyse.

    Sven Quandt, Teamchef von Q Motorsport, resĂŒmierte: „Die Testorganisation war durchaus anspruchsvoll. Audi Sport hat diese Erprobung perfekt unterstĂŒtzt. Bei den LĂ€ufen konnten wir ReifenschĂ€den reproduzieren, was insofern erfreulich ist, als wir damit die Bedingungen und UmstĂ€nde sehr gut analysieren können, die uns im Januar Kopfzerbrechen bereitet haben. Eng verbunden damit sind die Fahrwerkseinstellungen, die wir variiert haben. Noch haben wir keine einhundertprozentige Lösung erarbeitet, aber der Test war wertvoll und wir befinden uns auf dem richtigen Weg.“ Carlos Sainz war nach seinem Unfall im Januar wieder voll einsatzbereit und trat mit Stamm-Copilot Lucas Cruz an. Auch StĂ©phane Peterhansel nahm an dem Test teil, allerdings ebenfalls mit Copilot Lucas Cruz. „Es war die richtige Entscheidung, StĂ©phanes regulĂ€ren Beifahrer Edouard Boulanger nach seinen Verletzungen vom Januar noch nicht wieder einzusetzen, da die Teststrecken physisch sehr anspruchsvoll waren. Denn jeder weitere Tag ohne extreme Belastung unterstĂŒtzt den weiteren Heilungsprozess“, so Rolf Michl. Mattias Ekström war standardmĂ€ĂŸig mit Beifahrer Emil Bergkvist eingebunden.

    In Saudi-Arabien erlebte das Team Audi Sport Temperaturen von bis zu 42 Grad Celsius und wiederholt starke Winde. FĂŒr die Belegschaft waren die Bedingungen entsprechend anspruchsvoll. Der Audi RS Q e-tron mit elektrischem Antrieb und seinem mit reFuel betriebenen, emissionsarmen Energiewandler absolvierte den Test klaglos. Dieser zuverlĂ€ssige Lauf ĂŒber eine Distanz von 2.568 Kilometern bestĂ€tigte nicht nur die Ausgereiftheit des innovativen Konzepts. Er erlaubte es auch, das arbeitsreiche Programm systematisch zu komplettieren. Neben technischen Erkenntnissen profitieren Ingenieure und Fahrer auch bei der Entscheidungsfindung und im Hinblick auf den Fahrstil von der produktiven Erprobung in Saudi-Arabien. Nach der RĂŒckkehr steht eine umfassende Analyse aller erfassten Daten an. So bereiten Audi und Q Motorsport die nĂ€chsten Schritte bei Entwicklung und Organisation fĂŒr die Rallye Dakar 2024 weiter vor.

    Topics: Motorsport |